Einfluss auf weibliche Reproduktionsgesundheit und Schwangerschaftsrisiken

Dysplasien, Konisationen und das Risiko für Fehl- und Frühgeburten

Das Humane Papillomavirus (HPV) ist bekannt für seine Rolle bei der Entstehung von Genitalwarzen und verschiedenen Krebsarten, insbesondere dem Gebärmutterhalskrebs. Weniger bekannt, aber ebenso bedeutend, ist der Einfluss von HPV auf die reproduktive Gesundheit von Frauen, insbesondere durch zervikale Dysplasien, die Behandlung mittels Konisation und die daraus resultierenden Risiken für Schwangerschaftskomplikationen wie Fehl- und Frühgeburten.

HPV und zervikale Dysplasien

Zervikale Dysplasien sind präkanzeröse Veränderungen am Gebärmutterhals, die durch bestimmte hochriskante Typen des Humanen Papillomavirus (HPV) verursacht werden können. Diese Veränderungen werden oft bei Routine-Pap-Tests entdeckt, einem Screeningverfahren, das darauf abzielt, zelluläre Anomalien am Gebärmutterhals zu identifizieren. Dysplasien werden typischerweise in drei Grade unterteilt – leicht, mäßig und schwer –, die das Ausmaß der abnormalen Zellveränderungen beschreiben.

Konisation: Ein chirurgischer Eingriff mit Doppelfunktion

Wenn hochgradige Dysplasien diagnostiziert werden, ist oft eine Konisation erforderlich. Dieser Eingriff, bei dem ein kegelförmiges Stück des Gewebes vom Gebärmutterhals entfernt wird, dient sowohl diagnostischen als auch therapeutischen Zwecken. Durch die Entfernung des betroffenen Gewebes kann eine genauere histologische Untersuchung erfolgen, und es wird gleichzeitig versucht, die präkanzerösen Zellen vollständig zu eliminieren, um die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs zu verhindern.

Risiken der Konisation: Fehlgeburten und Frühgeburten

Obwohl die Konisation ein lebensrettender Eingriff sein kann, ist sie nicht ohne Risiken. Studien haben gezeigt, dass Frauen, die eine Konisation unterzogen haben, ein erhöhtes Risiko für spätere Schwangerschaftskomplikationen wie Fehl- und Frühgeburten aufweisen. Dies wird oft mit den durch den Eingriff verursachten physikalischen Veränderungen am Gebärmutterhals in Verbindung gebracht, die dessen Funktion während der Schwangerschaft beeinträchtigen können.

Prävention: Die Rolle der HPV-Impfung

Die Prävention von HPV-bedingten Erkrankungen durch Impfung ist von entscheidender Bedeutung. Die HPV-Impfung, die am besten vor dem ersten sexuellen Kontakt verabreicht wird, kann vor den Hochrisiko-HPV-Typen schützen, die für die meisten Fälle von zervikalen Dysplasien und Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Durch die Reduzierung der HPV-Infektionen verringert sich auch das Risiko für Dysplasien, notwendige Konisationen und damit verbundene Schwangerschaftskomplikationen.

Fazit

Die Aufklärung über HPV und die damit verbundenen Risiken für die reproduktive Gesundheit ist entscheidend. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die Nutzung von Barrieremethoden wie Kondomen und insbesondere die HPV-Impfung sind wichtige Maßnahmen, um das Risiko von schwerwiegenden HPV-bedingten Erkrankungen und deren Folgen zu minimieren.

Quellen:

Kyrgiou, M., Athanasiou, A., Paraskevaidi, M., et al.: Adverse obstetric outcomes after local treatment for cervical preinvasive and early invasive disease according to cone depth: systematic review and meta-analysis. BMJ. (2016). doi: 10.1136/bmj.i3633.

Niyibizi, J., Mayrand, MH., Audibert, F. et al: HERITAGE Study Group. Association Between Human Papillomavirus Infection Among Pregnant Women and Preterm Birth (2021). doi: 10.1001/jamanetworkopen.2021.25308.

WHO: Cervical cancer (2024). Online: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/cervical-cancer Letzter Aufruf: 18.06.2024.

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