Juvenile Papillomatose

Die juvenile Papillomatose, auch bekannt als rezidivierende respiratorische Papillomatose (RRP), ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung, die vorwiegend Kinder betrifft und durch das Humane Papillomavirus (HPV) verursacht wird, insbesondere durch die Typen 6 und 11. Diese Krankheit ist durch das Wachstum von Papillomen in den Atemwegen gekennzeichnet.

Papillome sind gutartige (nicht-krebsartige) Wucherungen, die durch eine Infektion mit HPV entstehen. Obwohl diese Wucherungen gutartig sind, können sie erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen, insbesondere wenn sie die Atemwege blockieren.

Bei der juvenilen Papillomatose wird das Virus meist während der Geburt von der infizierten Mutter auf das Neugeborene übertragen. Dies geschieht, wenn das Baby den Geburtskanal passiert und mit infizierten Zellen in Kontakt kommt.

Die Symptome der juvenilen Papillomatose können variieren, aber die häufigsten Anzeichen sind Heiserkeit oder eine veränderte Stimme, Atembeschwerden, häufiger Husten, Atemnot.

Abb. 1: Endoskopische Ansicht von Larynxpapillomen (Kehlkopf)  
bei einem Kind mit RRP.
Quelle: Qing-Yi Wei, 2014, CC BY 4.0,
Online: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0099114.

Die langfristigen Folgen der juvenilen Papillomatose können erheblich sein und umfassen:

  • Atemwegsblockaden: Wiederkehrende Papillome können die Atemwege blockieren, was zu chronischen Atembeschwerden und sogar zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann.
  • Chronische Atembeschwerden: Kinder mit dieser Erkrankung können anhaltende Atemprobleme haben, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen.
  • Stimmprobleme: Da die Papillome häufig die Stimmbänder betreffen, können Stimmprobleme von Heiserkeit bis zu signifikantem Stimmverlust auftreten.
  • Entwicklung von malignen Tumoren: Obwohl selten, besteht ein geringes Risiko, dass sich die gutartigen Papillome in bösartige (krebsartige) Tumoren verwandeln.

Die effektivste Präventionsmaßnahme gegen die juvenile Papillomatose ist die HPV-Impfung. Die HPV-Impfung ist in vielen Ländern für junge Frauen und zunehmend auch für junge Männer verfügbar und schützt gegen die häufigsten HPV-Typen, die Genitalwarzen und bestimmte Krebsarten verursachen. Durch die Impfung wird das Risiko einer HPV-Infektion erheblich reduziert, was wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung des Virus von Mutter zu Kind während der Geburt verringert.

Videoempfehlung: In diesem bewegenden Video sehen Sie die Geschichte eines 5-jährigen Jungen mit juveniler Papillomatose. Es zeigt die Herausforderungen seiner heiseren Stimme und die Schwierigkeiten, die durch die Krankheit verursacht werden, sowie den Ablauf einer Operation zur Entfernung der Papillome aus seinen Atemwegen:

https://www.youtube.com/watch?v=8pmgtqw_6VY&rco=1

Lernmaterial:

Quellen:

Huebner, J.; Schützenberger, A.; Traxdorf, M.; et al.: Juvenile Larynxpapillomatose (2022). Online: https://www.springermedizin.de/humane-papillomviren/larynxpapillomatose/juvenile-larynxpapillomatose/23182790 Letzter Aufruf: 24.07.2024.

Udayan, K.: Rezidivierende respiratorische Papillomatose (2022). Online: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/erkrankungen-von-hals,-nase-und-ohren-bei-kindern/rezidivierende-respiratorische-papillomatose Letzter Aufruf: 24.07.2024.

Abb. 1: Omland T, Lie KA, Akre H, Sandlie LE, Jebsen P, et al. (2014) Recurrent Respiratory Papillomatosis: HPV Genotypes and Risk of High-Grade Laryngeal Neoplasia. PLoS ONE 9(6): e99114. doi:10.1371/journal.pone.0099114; used under Creative Commons Attribution License. Online: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0099114 Letzter Aufruf: 09.07.2024.

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