Impfpass verstehen und kontrollieren: Ein Leitfaden für Schüler/innen

Hallo, liebe Schülerinnen und Schüler!

Wir freuen uns sehr, dass ihr euch entschieden habt, mehr über ein wirklich wichtiges Thema zu erfahren: euren Impfpass! Hier auf unserer Website findet ihr alles, was ihr wissen müsst, um zu verstehen, was Impfungen sind, warum sie so wichtig sind und wie ihr euren eigenen Impfpass lesen und verstehen könnt.

Abb. 1: Wikipedia. Impfausweis. International anerkannter deutschsprachiger Impfausweis.

Warum ist euer Impfpass so wichtig?

Euer Impfpass ist wie ein persönliches Gesundheits-Tagebuch, das zeigt, gegen welche Krankheiten ihr geschützt seid. Ärzte und Gesundheitsexperten verwenden ihn, um sicherzustellen, dass ihr alle nötigen Schutzimpfungen habt, die euch vor verschiedenen Krankheiten bewahren können.

Stellt euch vor, euer Impfpass ist wie eine Schutzweste gegen Krankheiten. Jede Impfung, die ihr bekommt, stärkt diese Weste, sodass sie euch besser vor Krankheiten schützen kann.

Denkt daran, euren Impfpass an einem sicheren Ort aufzubewahren und ihn regelmäßig zu überprüfen. Wenn ihr unsicher seid, was die Einträge bedeuten oder wann eure nächste Impfung fällig ist, könnt ihr euch jederzeit auf die noch folgende Anleitung stützen.

Abb. 2: Nachweis siehe unten.

Bevor ihr euren Impfpass kontrolliert, ist es eine gute Idee, euch zuerst mit dem aktuellen Impfkalender (Alles, was du über den STIKO-Impfkalender wissen musst: Dein Leitfaden zu empfohlenen Impfungen) der Ständigen Impfkommission (STIKO) vertraut zu machen. Dieser Kalender ist ein wichtiges Werkzeug, das euch zeigt, welche Impfungen ihr in eurem Alter bereits haben solltet und welche eventuell noch ausstehen.

Wichtiger Hinweis: Der Aufbau von Impfausweisen kann je nach Herausgeber leicht unterschiedlich sein und wird zudem regelmäßig aktualisiert. Seid also nicht überrascht, wenn nicht alle Impfpässe gleich aussehen.

Abb. 3: Wikipedia: Impfausweis. Analoge Impfdokumentation über eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2.

Wie kontrolliere ich meinen Impfpass?

  1. Impfpass holen: Nehmt euren Impfpass zur Hand, den ihr normalerweise von euren Eltern oder Erziehungsberechtigten bekommt. Schau dir das Deckblatt/ die erste Seite an. Hier sollten dein Name, dein Geburtsdatum und vielleicht ein Foto von dir zu sehen sein. Dies stellt sicher, dass der Impfpass dir gehört.
  2. Vergleichen: Vergleicht die Impfungen in eurem Pass mit denen im Impfkalender. Überprüft, ob ihr alle empfohlenen Impfungen zum richtigen Zeitpunkt erhalten habt. Blättere zu den Seiten mit den Tabellen, die alle deine Impfungen auflisten. Jede Impfung hat ihr eigenes Kästchen oder eine eigene Zeile. Achte auf Folgendes:
    • Spalte 1 – Datum der Impfung: Das ist das Datum, an dem du die Impfung erhalten hast.
    • Spalte 2 – Name des Impfstoffs: Hier steht, gegen welche Krankheiten du geimpft wurdest.
    • Spalte 3 (gegebenenfalls mehrere Spalten) – Krankheiten: Hier werden die Krankheiten und teilweise die Erreger, gegen die geimpft wird, markiert. Zur Vereinfachung sind einige Krankheiten im Impfpass abgekürzt.
    • Stempel oder Unterschrift: Jeder Eintrag sollte von einer Ärztin/ einem Arzt oder einer medizinischen Fachkraft bestätigt sein.
  3. Verstehe die Symbole und Abkürzungen: Manchmal werden medizinische Abkürzungen oder Symbole verwendet, um bestimmte Impfungen zu beschreiben. Viele medizinische Abkürzungen und Symbole sind standardisiert und gut dokumentiert. Eine schnelle Internetrecherche kann oft die Bedeutung klären. Es gibt spezielle medizinische und gesundheitsbezogene Websites, die Abkürzungen und ihre Bedeutungen umfassend erklären.

Super, jetzt weißt du, wie du deinen Impfpass kontrollieren kannst! Dieses Wissen ist essenziell, um sicherzustellen, dass du gegen Krankheiten geschützt bist. Dein Impfpass ist ein wichtiger Begleiter, der dich ein Leben lang schützt. Indem du deinen Impfpass aktuell hältst, schützt du nicht nur dich, sondern auch die Menschen um dich herum.

Denke daran, regelmäßig deinen Impfstatus zu überprüfen, besonders vor Reisen oder öffentlichen Veranstaltungen. Bei Unsicherheiten oder Fragen hilft dir dein Arzt gerne weiter.

Bleibe informiert und proaktiv bei deiner Gesundheitsvorsorge – dein Impfpass ist der Schlüssel dazu.

Abbildungsnachweis:

Abb. 1: Wikipedia: Impfausweis (2024). International anerkannter deutschsprachiger Impfausweis. Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Impfausweis Lizenz: Gemeinfrei. Letzter Aufruf: 21.05.2024.

Abb. 2: Gemeinfrei, Abbildung aufrufbar unter: https://pixabay.com/de/illustrations/impfen-virus-corona-coronavirus-6154470 Letzter Aufruf: 29.05.24.

Abb. 3: Wikipedia: Impfausweis (2024). Analoge Impfdokumentation über eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Impfausweis Lizenz: CC BY-SA 4.0. Letzter Aufruf: 21.05.2024.

Behandlung von Impfskepsis und Impfmythen im Unterricht

Abb.: Nachweis siehe unten.

Vorbereitung und Recherche:

  • Informieren Sie sich gründlich über die aktuellen Impfempfehlungen, wissenschaftliche Erkenntnisse zu Impfstoffen und die häufigsten Mythen und Fehlinformationen über Impfungen.
  • Sammeln Sie Ressourcen von vertrauenswürdigen Quellen wie Gesundheitsämtern, der WHO oder wissenschaftlichen Journalen, um fundierte Informationen parat zu haben.

Schaffen Sie eine offene Gesprächsatmosphäre

  • Fördern Sie einen respektvollen Umgang in der Diskussion und stellen Sie klar, dass alle Meinungen gehört werden, aber auch kritisch hinterfragt werden dürfen.
  • Ermutigen Sie Schüler, Fragen zu stellen, und betonen Sie, dass es keine „dummen“ Fragen gibt, wenn es um ihr Verständnis und ihre Bedenken bezüglich Impfungen geht.

Diskussion und Impfmythen:

  • Bereiten Sie eine Liste mit gängigen Mythen vor und besprechen Sie diese. Beispiele könnten sein „Impfstoffe verursachen Autismus“, „Natürliche Immunität ist besser als Impfung“.
  • Nutzen Sie evidenzbasierte Fakten, um Mythen zu widerlegen. Zeigen Sie auf, wie wissenschaftliche Studien diese Mythen entkräftet haben.

Einsatz von Fallstudien und historischen Daten

  • Verwenden Sie reale Beispiele, um die Bedeutung von Impfungen zu zeigen. Geschichte der Pockenausrottung oder die Rückkehr von Masern in Regionen mit niedrigen Impfraten können wirkungsvolle Beispiele sein.
  • Diskutieren Sie die Konsequenzen, die aus der Verbreitung von Impfmythen entstehen können, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Kritisches Denken fördern

  • Lehren Sie Schüler, Quellen zu überprüfen. Arbeiten Sie gegebenenfalls heraus, wie man die Glaubwürdigkeit einer Information beurteilt, indem man den Ursprung und die Evidenz dahinter betrachtet.

Abbildungsnachweis:

Abrufbar unter: https://pixabay.com/de/illustrations/sprechblasen-wolken-wortwolken-4111586 Letzter Aufruf: 29.05.24.

Impfpass verstehen: Ein Leitfaden für Lehrkräfte

Abb.: Nachweis siehe unten.

Liebe Lehrerinnen und Lehrer,

dieses Bildungsprojekt ist speziell darauf ausgerichtet ist, Ihnen Wissen an die Hand zu geben, um das Thema Impfungen und die Nutzung des Impfpasses im schulischen Kontext effektiv zu vermitteln.

Das Verständnis von Impfungen ist von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die Gesundheit jedes Einzelnen, sondern auch für die öffentliche Gesundheit insgesamt. Als Lehrkräfte spielen Sie eine zentrale Rolle bei der Aufklärung unserer nächsten Generation über die wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte von Impfungen. Dieses Projekt bietet Ihnen Anreize und Ressourcen, um Schülerinnen und Schüler kompetent und verständlich über die Bedeutung von Impfungen zu informieren.

Zudem wird die korrekte Handhabung und Bedeutung des Impfpasses thematisiert, ein wichtiges Werkzeug zur Überwachung und Sicherstellung des Impfschutzes. Durch Ihre Unterstützung können wir ein Bewusstsein für die Notwendigkeit und Wirksamkeit von Impfungen schaffen und so zu einer gesünderen Gemeinschaft beitragen.

Wir laden Sie herzlich ein, sich aktiv an diesem wichtigen Bildungsprojekt zu beteiligen und freuen uns auf Ihre wertvollen Beiträge zur gesundheitlichen Aufklärung unserer Schülerinnen und Schüler.

So funktioniert der Einsatz der Website im Unterricht:

Vorbereitende Einführung:

Beginnen Sie die Unterrichtseinheit mit einer kurzen Einführung, warum Impfungen wichtig sind und welche Rolle der Impfpass spielt. Nutzen Sie dazu gerne die bereitgestellten Informationen auf unserer Website.

  • Materialien zur Einführung in die Immunbiologie, um sich in das Thema einzuarbeiten und grundlegendes Wissen zu erlangen
  • Detaillierte Erläuterungen zu Impfstoffen, einschließlich dem Wirkmechanismus und den Krankheiten, die sie verhindern

Erkundung der Website:

Leiten Sie die Schüler an, die Website zu erkunden. Die Inhalte erklären zudem detailliert und verständlich, was die Einträge im Impfkalender und Impfpass bedeuten.

Praktische Anwendung:

Leiten Sie die Schüler*innen an, den Impfkalender und die Anleitungen zum Lesen und Verstehen des Impfpasses zu nutzen. Planen Sie eine Übungseinheit, in der jeder Schüler seinen eigenen Impfpass oder einen fiktiven Impfpass analysiert, um die Einträge zu verstehen und zu lernen, wie man den Impfstatus überprüft. Dies fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch die praktischen Fähigkeiten im Umgang mit eigenen Gesundheitsdaten. Geben Sie den Schülern die Aufgabe, ihre Impfpässe zu kontrollieren und bei fehlenden Impfungen nachzufragen.

Diskussion und kritische Reflexion:

Fördern Sie Diskussionen über die sozialen, ethischen und gesundheitlichen Aspekte von Impfungen. Nutzen Sie als Anreiz gerne unseren Beitrag zur Behandlung von Impfskepsis und Impfmythen, um kritisches Denken und Medienkompetenz zu schulen.

Abbildungsnachweis:

Abrufbar unter: https://pixabay.com/de/photos/impfpass-coronavirus-restaurant-6790266 Letzter Aufruf: 29.05.24.

Krankheitserreger

Abb. 2: Wikipedia: Viren. Veranschaulichung der Größenverhältnisse der Virionen einiger prominenter humanpathogener Viren. Die Genomgrößen sind nicht maßstabsgerecht.
Abb. 1: Wikipedia: Immunsystem. Formen und Aggregate von Bakterien (2024).

Die Immunbiologie bietet aufschlussreiche Einblicke auf die Mechanismen, die unser Körper zur Abwehr von Krankheitserregern und zur Bekämpfung von Krankheiten nutzt. Ein tiefgehendes Verständnis über Mikroorganismen und Krankheitserreger (Pathogene) ist dabei entscheidend, da sie die zentralen Figuren in zahlreichen immunologischen Prozessen darstellen.

Es ist in diesem Zusammenhang daher wesentlich, die verschiedenen Grundbegriffe und die kleinen, aber feinen Unterschiede zu kennen.

Pathogene sind Krankheitserreger, also Mikroorganismen oder andere biologische Mikroben, die Krankheiten in ihrem Wirt verursachen können. Diese können vielfältige Formen annehmen, darunter:

  1. Viren: Diese sind nicht-zellulär und benötigen eine Wirtszelle, um sich zu vermehren. Sie dringen in Zellen ein und nutzen die zellulären Prozesse des Wirts, um ihre eigenen genetischen Materialien zu vermehren. Beispiele für durch Viren verursachte Krankheiten sind HIV/AIDS, Influenza, COVID-19 und Herpes.
  2. Bakterien: Diese einzelligen Mikroorganismen können unabhängig in einer Vielzahl von Umgebungen existieren. Einige Bakterien sind pathogen und verursachen Krankheiten wie Tuberkulose, Cholera, und Streptokokken- Infektionen. Sie können Krankheiten durch Toxinproduktion, direkte Zellschädigung oder Auslösen von Entzündungen verursachen.
  3. Pilze: Viele Pilze sind harmlos oder sogar nützlich für den Menschen, aber einige können Infektionen verursachen, besonders bei immungeschwächten Personen.

Parasiten: Diese Organismen leben auf Kosten anderer Organismen, indem sie Nährstoffe von ihren Wirten beziehen. Parasitäre Pathogene können in zwei große Kategorien unterteilt werden: Ektoparasiten, die auf der Oberfläche von Wirten leben (wie Läuse und Zecken), und Endoparasiten, die in Wirten leben (wie Plasmodium, der Erreger der Malaria, und Bandwürmer).

Das Verständnis ihrer Funktionsweise ist entscheidend für die Entwicklung von Behandlungsmethoden, Präventionsstrategien und Impfstoffen.

Lernmaterial:

Quellen:

Abb. 1: Wikipedia: Immunsystem. Formen und Aggregate von Bakterien (2024).
Online: https ://de.wikipedia.org/wiki/Bakterien
Aufruf am 18.04.2024.

Abb. 2: Wikipedia: Viren. Veranschaulichung der Größenverhältnisse der Virionen einiger prominenter humanpathogener Viren. Die Genomgrößen sind nicht maßstabsgerecht. SARS steht für die Erreger sowohl von SARS als auch COVID-19. Variolaviren sind die Erreger der Pocken.

Lizenz: CC BY 4.0; Online: https://de.wikipedia.org/wiki/Viren Aufruf am 18.04.2024.

Murphy, K., Weaver, C.: Janeway Immunologie. Grundbegriffe der Immunologie. (2018) doi: 10.1007/978-3-662-56004-4_1
Aufruf am:16.04.2024.

Impfung

Eine Impfung ist ein medizinisches Verfahren, das darauf abzielt, das Immunsystem zu schützen, indem es ohne Auslösung der Krankheit eine Immunantwort gegen bestimmte Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien hervorruft. Impfstoffe bringen das Immunsystem dazu, Antikörper und Gedächtniszellen zu bilden, die bei einer zukünftigen Infektion eine schnelle und effektive Reaktion ermöglichen. Es ist üblich, dass als Nebenwirkung der Impfung leichtes Fieber auftritt, was ein Zeichen dafür ist, dass der Körper eine Immunantwort entwickelt. Herdenimmunität ergänzt dieses Prinzip, indem sie den Schutz auf die gesamte Bevölkerung ausdehnt.


Abb. 1.: Wikipedia: Impfstoff. Der Impfstoff enthält oder erzeugt bei der aktiven Immunisierung ein Antigen, gegen welches das Immunsystem des Patienten binnen 14 Tagen eigene Antikörper bildet, was eine anhaltende Immunität bewirkt. Werden lediglich Antikörper verimpft, spricht man von passiver Immunisierung, der Schutz tritt sofort ein, hält aber nur kurzzeitig an.

Aktive Impfung: Involviert die Verabreichung von abgeschwächten, inaktivierten Erregern oder Teilen davon, um eine Immunantwort auszulösen. Diese Art der Impfung zielt auf langfristigen Schutz ab, indem das Immunsystem trainiert wird, den Erreger zu erkennen und schnell darauf zu reagieren.

Passive Impfung: Beinhaltet die direkte Verabreichung von Antikörpern gegen spezifische Krankheitserreger. Diese Antikörper, oft von anderen Personen oder Tieren gewonnen, bieten sofortigen, aber kurzfristigen Schutz.

Impfstofftypen und mögliche Nebenwirkungen:

  • Lebendimpfstoffe: Diese enthalten lebende, aber abgeschwächte Krankheitserreger.
    • Beispiele: MMR (Masern, Mumps, Röteln), Gelbfieber
    • Nebenwirkungen: Fieber, Ausschlag, Gelenkschmerzen, selten ernstere Reaktionen wie Infektionen
  • Totimpfstoffe: EnthaltenabgetöteteErregeroderTeiledavonundstimulierendas Immunsystem, ohne eine Infektion auszulösen.
    • Beispiele: Polio (inaktiviert), Hepatitis A
    • Nebenwirkungen: Rötung oder Schwellung an der Injektionsstelle, Fieber, Muskelschmerzen
  • mRNA-Impfstoffe: Enthalten mRNA, die Zellen anweist, ein Protein des Erregers zu produzieren, das eine Immunantwort auslöst.
    • Beispiele: COVID-19-Impfstoffe von Pfizer-BioNTech und Moderna
    • Nebenwirkungen: Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Fieber
  • Vektorimpfstoffe: Nutzen ein anderes Virus als Träger (Vektor), welches das genetische Material des Zielerregers trägt.
    • Beispiele: COVID-19-Impfstoffe von AstraZeneca und Janssen
    • Nebenwirkungen: Ähnlich wie bei mRNA-Impfstoffen, zusätzlich seltene Fälle von Blutgerinnungsstörungen

Lernmaterial:

Quellen:

Abb. 1.: Wikipedia: Impfstoff, online: https://de.wikipedia.org/wiki/Immunsystem#cite_note-15 (2024),
Lizenz: CC BY-SA 4.0; Aufruf am 16.05.2024.

Murphy, K., Weaver, C.: Janeway Immunologie. Grundbegriffe der Immunologie. (2018) doi: 10.1007/978-3-662-56004-4_1
Aufruf am:16.04.2024.

Immunantwort

Eine Immunantwort ist der Prozess, den dein Körper nutzt, um sich gegen Eindringlinge wie Viren, Bakterien oder andere schädliche Mikroben zu verteidigen. Hier ist eine einfache, schrittweise Erklärung, wie das Immunsystem arbeitet, um euch eine Vorstellung davon zu geben, was in eurem Körper vorgeht, wenn ihr krank oder geimpft werdet:


Abb. 1: Vereinfachtes Schema der Vorgänge bei der primären Immunantwort (2020). Quelle: Wikipedia: Immunsystem.

Schritt 1: Erkennung des Eindringlings

  • Erster Kontakt: Sobald ein Krankheitserreger (wie ein Virus, Bakterium) in den Körper eindringt, wird zuerst von der angeborenen Immunantwort erkannt. Diese ist immer aktiv und kann viele verschiedene Pathogene erkennen, ohne spezifisch trainiert zu sein.
  • Alarmierung: Zellen des angeborenen Immunsystems erkennen Eindringlinge durch spezielle Rezeptoren, die Muster auf den Krankheitserregern erkennen, die bei vielen Arten von Mikroben vorkommen.

Schritt 2: Sofortreaktion

  • Entzündung: Als Reaktion auf die Erkennung senden Immunzellen Signale aus, die eine Entzündung auslösen. Diese Signale bewirken, dass mehr Blut in den betroffenen Bereich fließt (was zu Rötung und Wärme führt), und ziehen andere Immunzellen an den Infektionsort.
  • Kampf gegen den Eindringling: Spezialisierte Zellen wie Makrophagen (große Fresszellen) verschlingen und zerstören die Eindringlinge in einem Prozess, der als Phagozytose bekannt ist.

Schritt 3: Adaptive Immunantwort

  • Antigenpräsentation: Nachdem die Krankheitserreger von den Zellen der angeborenen Immunität gefressen wurden, präsentieren diese Zellen Teile des Erregers auf ihrer Oberfläche.
  • Aktivierung der spezialisierten Immunzellen: Diese präsentierten Antigene werden von T- Zellen erkannt, einer Art von Zellen der adaptiven Immunantwort. Die Erkennung hilft den T- Zellen zu „lernen“, wie der Krankheitserreger aussieht, so dass sie gezielt angreifen können.

Schritt 4: Langfristige Verteidigung

  • B-Zellen und Antikörper: Gleichzeitig werden B-Zellen aktiviert, die spezielle Proteine, die Antikörper, produzieren. Diese Antikörper binden spezifisch an die Antigene des Krankheitserregers und markieren ihn für die Zerstörung.
  • Gedächtniszellen: Sowohl T-Zellen als auch B-Zellen können als Gedächtniszellen langfristig im Körper verbleiben. Bei einem erneuten Kontakt mit demselben Krankheitserreger können sie viel schneller reagieren und eine effektive Immunantwort bereitstellen.

Schritt 5: Aufräumen und Heilung

  • Eliminierung: Nachdem der Krankheitserreger beseitigt wurde, helfen spezielle Signale, die Immunreaktion herunterzufahren und den Heilungsprozess zu beginnen.
  • Rückkehr zur Normalität: Entzündungszellen ziehen sich zurück, und der Körper beginnt, die durch die Infektion oder Entzündung verursachten Schäden zu reparieren.

Impfungen imitieren die Infektion, indem sie Antigene einführen, die stark genug sind, um eine Immunreaktion auszulösen, aber nicht stark genug, um Krankheit zu verursachen. So wird euer Körper auf den echten Krankheitserreger vorbereitet, falls ihr jemals damit in Kontakt kommt!

Lernmaterial:

Quellen:

Abb. 1.: Wikipedia: Immunsystem, online: https://de.wikipedia.org/wiki/Immunsystem#cite_note-15 (2020), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Aufruf am 04.05.2024.

Murphy, K., Weaver, C.: Janeway Immunologie. Grundbegriffe der Immunologie. (2018) doi: 10.1007/978-3-662-56004-4_1
Aufruf am:16.04.2024.

Immunologie Lernkarte

Hinweis zum Lernprozess:

Es ist empfehlenswert, zuerst die Flashcards zu den Grundlagen der Immunbiologie (siehe unten) zu betrachten, um die nachfolgenden Lernkarten leichter nachvollziehen zu können.

Im nächsten Schritt sollten die Lernkarten durchgearbeitet werden, damit anschließend das gelernte Wissen mithilfe der Flashcards überprüft werden kann.

Immunbiologie

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